Toller Plattenspieler für (Wieder-)Einsteiger und zum Digitalisieren
Für den Test habe ich einen meiner beiden geliebten 1210er am DJ-Pult abgebaut und diesen hierfür aufgebaut. Was ich beim Auspacken, Aufbauen, Anschließen, Abspielen und Digitalisieren von meinen heiligen Schallplatten für Erfahrungen gemacht habe und wie er im Vergleich zum Klassiker (1210er) abschneidet, erfahrt ihr hier in meinem Bericht:
Meine Gesamtwertung:
*** Verpackung und Lieferumfang ***
Geliefert wird der Plattenspieler in einem stabilen Karton. Darin sind alle mitgelieferten Teile gut und sicher für den Transport verstaut. Hier der Komplette Lieferumfang:
– Der Plattenspieler
– Plattenteller mit Antriebsriemen
– Tonabnehmersystem mit Nadel
– Gegengewicht
– Plattentellerbelag / Slipmat
– Abdeckhaube
– Zentrierpuck (Adapter für 7“ Singles)
– Software-CD, Audacity
– USB-Kabel
– Audioverbindungskabel,
– Deutsche Bedienungsanleitung.
*** Spezifikationen des Plattenspielers ***
Bevor ich zum Aufbau, dem Betrieb usw. komme möchte ich noch ein paar wichtige Spezifikationen des Plattenspielers nennen:
– Größe: ca. 45 * 35 * 15 cm (BTH)
– Gewicht: ca. 4,2 Kg
– Antrieb: Riemen
– Anschlüsse: Line/Phone (kombiniert) und USB
– Umdrehungen pro Minute (RPM): 33 und 45
– Pitchbereich: +/-10
*** Aufbau des Plattenspielers ***
Nachdem der Plattenspieler und das komplette Zubehör ausgepackt ist, muss er erstmal korrekt zusammengebaut werden. Dabei bin ich wie folgt vorgegangen:
– Den Plattenteller mit dem Riemen auf dem Plattenspieler verbinden. Hierfür empfiehlt sich ein Blick in die Bedienungsanleitung. Es muss zunächst der Plattenteller auf die Achse aufgesetzt werden. Dann muss der Plattenteller so gedreht werden, dass die Öffnung direkt über dem Riemen-Antriebsmotor ist. Nun muss man den Riemen über den Antriebsmotor stülpen. Das macht man mit Hilfe des kleinen Bändchens welches am Riemen dran ist. Anschließend muss das Bändchen noch entfernt werden. Achtung: Bei mir ist das Bändchen beim ersten Mal vom Plattenteller gesprungen. Hier sollte vorsichtig gearbeitet werden oder man muss den Riemen wieder aufstülpen.
– Tonabnehmer mit Hilfe des Schraubverschlusses montieren.
– Gegengewicht auf der hinteren Seite des Tonarms montieren und das Gewicht, sowie die Anti-Skating-Einstellung korrekt eingestellen. Hierfür empfehle ich erneut den Blick in die Bedienungsanleitung. Der empfohlene Auflagedruck beträgt 3,0 – 3,5 Gramm.
– Abdeckhaube aufstecken.
*** Anschluss des Plattenspielers ***
Der Plattenspieler hat verschiedene Anschlüsse. Zum einen wäre das der USB-Anschluss, mit dem der Plattenspieler an einem PC/Laptop angeschlossen werden kann, zu dem ich aber erst später im Kapitel „Digitalisierung“ was sagen werde und zum anderen der Phone-/Line-Ausgang auf welchen ich hier näher eingehen möchte.
Der Phono-/Line-Ausgang ist im Prinzip 2 in 1. Denn dank des Umschalters auf der Rückseite des Plattenspielers kann man zwischen Phono und Line wechseln. Wenn der Schalter auf Phono eingestellt ist, kann der Plattenspieler (wie es auch bei den 1210er so üblich war) an einem Phono-Eingang an einem Mischpult oder Verstärker mit entsprechendem Eingang eingesteckt werden. Wenn der Schalter hingegen auf Line eingestellt ist, kann man den Plattenspieler dank des integrierten Vorverstärkers nahezu überall anschließen: – Am Line-In des Mischpults – Am Line-In des Verstärkers – Direkt an einer Aktiv-Box (Hierfür wird aber ein Chinch auf Klinke Kabel benötigt) – An jedem anderen Gerät, das einen Line-In bzw. Aux-In Anschluss hat.
Alles in funktioniert die Installation problemlos. Wer schon einmal einen Plattenspieler angeschlossen hat, bekommt das ohne weiteres hin.
*** Bedienung ***
Die Bedienung ist meines Erachtens kinderleicht!!! Naja… okay… Ein bisschen Vorsicht sollte man bei den guten alten (und neuen) Schallplatten schon walten lassen. Schließlich will man sie ja nicht kaputt machen. Und auch das System könnte es nicht so gern haben, wenn man nicht mit gewisser Sorgsam mit ihm umgeht.
Zunächst muss der Plattenspieler über den Drehschalter anschalten und eine Platte auflegen. Anschließend den Tonarm mit dem Lift nach oben fahren, mit der Hand auf die gewünschte Stelle der Platte rüber schieben und mit dem Lift wieder herunter fahren und schon läuft die Platte. Alternativ kann man das auch mit der Hand machen. Tonarm anheben, rüber schieben, absetzen. Geht deutlich schneller, muss jeder für sich selbst entscheiden ober das seinen Platten antun möchte. Und natürlich die Start/Stopp-Taste zum Abspielen/Anhalten betätigen.
Je nach Platte muss man dann noch die Geschwindigkeit auf 33 RPM oder 45 RPM umschalten.
Für alle Single-Liebhaber (das sind die mit dem großen Loch) gibt es auch noch einen Zentrierpunkt-Adapter, damit man auch diese abspielen kann.
Für alle DJ’s unter euch sei gesagt: Dieser Plattenspieler hat einen Riemenantrieb. Na klar kann man ihn mit der Hand stoppen, mit ihm scratchen usw.. Aber wer das machen möchte sollte lieber auf einen guten Direktantrieb ausweichen.
*** Funktionen ***
Der Plattenspieler hat neben dem bereits angesprochenen integrierten Vorverstärker, dank dem man ihn auch an jedem Line-Eingang anschließen kann, noch einen USB-Anschluss zum digitalisieren der Schallplatten zu dem ich im nächsten Kapitel näher eingehen werde. Außerdem hat er noch ein paar altbekannte Funktionen auf die ich hier noch ein wenig eingehen möchte:
Pitch: Der Plattenspieler hat einen Pitchregler, der es erlaubt die Geschwindigkeit nicht nur zwischen 33 und 45 Umdrehungen zu wechseln, sondern beide Geschwindigkeiten zusätzlich noch um bis zu 10% schneller oder langsamer zu machen. Diese Funktion dürfte für alle DJ’s unter euch interessant sein.
Stroboskop-Anzeige: Die Stroboskop-Anzeige besteht im Wesentlichen aus 2 Komponenten. Einer Stroboskop-Lampe und den „Punkten“ in vier Reihen auf dem Plattentellerrand. Sie zeigen an, ob die Platte einerseits gleichmäßig läuft und anderseits wie schnell sie läuft. An dieser Stelle sei gesagt, dass die Strobo-Anzeige bei diesem Plattenspieler nicht korrekt funktioniert. Obwohl ich meine Platte auf 33/45 und +/- 0 habe laufen lassen, zeigt es keinen korrekten Punkt an.
*** Digitalisierung von Schallplatten ***
Um Schallplatten nun zu digitalisieren muss man zunächst wissen dass dieser Plattenspieler im Prinzip wie eine externe Soundkarte funktioniert. Das Tonsignal wird hierbei per USB an den PC übertragen. Hier benötigt man dann eine entsprechende Software, mit der man dann das Tonsignal aufzeichnen kann. Mitgeliefert wird hierfür die quasi Standard-Aufnahme-Software Audacity. Es ist aber theoretisch möglich auch andere Programme wie Wavelab oder ähnliches zu verwenden.
1. Installation der Software Audacity Audacity wird auf der beiliegenden Software-CD mitgeliefert. Kann aber auch HIER(http://audacity.sourceforge.net) aus dem Netz (Empfiehlt sich wegen der Aktualität) kostenlos geladen werden, da es sich hierbei um eine kostenlose Software handelt. Die Installation erfolgt selbsterklärend.
2. Anschluss des Plattenspielers per USB / Treiberinstallation Nun muss der Plattenspieler mit einem USB-Kabel mit dem PC/Laptop verbunden werden. Bei mir wurde der Plattenspieler nach sofort erkannt und die Treiber haben sich selbstständig installiert.
3. Vorbereitung der Digitalisierung Nun muss man Audacity starten und einrichten. In Audacity muss nun der Plattenspieler als Aufnahmegerät in den Einstellungen eingestellt werden. Dies ist gut in der Bedienungsanleitung beschrieben.
4. Digitalisierung Nun kann es mit der Digitalisierung der Schallplatten losgehen. Hierfür ist allerdings GEDULD gefragt. Man kann nicht einfach wie bei einem CD-Brenner auf 16-Fach einschalten und loslegen. Jedes einzelne Musikstück benötigt genau so viel zeit wie es tatsächlich auch lang ist und zusätzlich noch ein bisschen Nachbearbeitung und Speicherarbeiten.
Zur Digitalisierung muss die Schallplatte gleichzeitig gestartet werden, wie man in der Software auf Aufnahme drückt. Zum Stoppen der Aufnahme dann auf den Stopp-Button in der Software klicken. Anschließend kann die Datei gespeichert werden. Problem dabei ist, dass Audacity standardmäßig kein MP3-Format unterstützt. Daher muss man zunächst mal „Exportieren als WAV“ auswählen und die Musik-Datei wird als Wave-Datei gespeichert.
Prinzipiell ist es auch mit Audacity möglich Musikdateien im MP3-Format zu speichern. Hierfür benötigt man aber einen Codec. Diesen gibt es kostenlos im Netz. Am besten Google fragen.
*** Design ***
Das Design dieses Plattenspielers lässt sehr deutlich erkennen, durch wen es inspiriert wurde. Nämlich dem guten alten Technics 1210. Aufbau, Größe, Schalter, Knöpfe… Alle befinden sich an der gleichen Stelle wie beim Vorbild. Insgesamt ist dieses Design aber auch Alt-Bewährt! Warum sollte man das also nicht übernehmen? Die Verarbeitung ist alles in Allem OK. Kommt aber aufgrund Verarbeitung und Material nicht ganz an den 1210er ran. Außerdem ist er um einiges leichter.
*** SONSTIGES ***
– Funktioniert auch problemlos mit Ortofon, Sure oder anderen Systemen
– Funktioniert auch mit Traktor Scratch
– Hilfe bei der Installation über Teamviewer auf http://www.dual.de/produkte/plattenspieler/dt-250/
*** Fazit ***
Alles in Allem bin ich mehr als zufrieden mit diesem Plattenspieler. Er kann zwar grundlegend nicht mit der Qualität des 1210er mithalten, punktet aber durch den eingebauten Vorverstärker und dem USB-Anschluss. Mir gefällt die Möglichkeit ihn auch mal an einem kleinen Aktiv-Lautsprecher direkt anschließen zu können ohne Mischpult und ohne Phono-Eingang am Verstärker. Außerdem ist der Preis für die Vielzahl der Funktionen unschlagbar. Ein wenig Abzug gibt es für den Riemenantrieb. Ich persönlich würde lieber ein paar EUR mehr in die Hand nehmen und einen anständigen Antrieb dafür bekommen. Ich fände es auch schön, wenn man endlich mal von der Software Audacity wegkommen würde und was eigenes, zum Digitalisieren von Schallplatten herstellen würde. Die Sache mit der Strobo-Anzeige finde ich auch sehr schade. Allerdings benötige ich diese auch nicht unbedingt.
Meine Gesamtbewertung auf einer Skala 1-10: 9 Punkte
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